Glimpses of Flourishing: Ausblick auf Rückblick
Dieser Artikel ist Teil von: “Glimpses of Flourishing – eine Foto-Ausstellung über fundierte Hoffnung” auf der Beyond Growth Conference 2024
Um eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft zu gestalten, ist der erste entscheidende Schritt, sie sich vorzustellen. Oft machen uns pessimistische Narrative blind für das enorme Potenzial einer aufblühenden Gesellschaft. Deshalb haben wir eine Reihe von wissenschaftlich untermauerten, KI-generierten Bildern entwickelt, um neue Narrative sichtbar zu machen - die schließlich zur Basis neuen Handelns werden könnten.
Konzept und Inhalt: the flourishing society
Fotos: Tom Poe (Artists for Future), unterstützt durch KI.
Die Ausstellung wurde finanziert durch das EU-Umweltbüro
Wie fühlt es sich für Sie oder für dich an, durch alte Fotoalben zu blättern?
In meiner Familie wird gerne und viel fotografiert, und so wurde jeder Ausflug, jeder Sommer- und jeder Skiurlaub (zumeist von meinem Vater zuerst analog, dann später digital) festgehalten. Auch mir macht das Einfangen schöner und lustiger Erinnerungen viel Freude. Sehr oft muss ich schmunzeln, wenn ich Jahre später auf die vielen eingefangenen Momente zurückblicke.
Vor einigen Monaten bin ich beim Schmökern auf ein Foto aus einem Skiurlaub gestoßen, das in meiner Schulzeit Mitte der 2000er-Jahre aufgenommen wurde. Auch hier musste ich über die längst aus der Mode gekommene - oder vielleicht bald wieder moderne - Skibekleidung schmunzeln.
Allerdings gab es da auch ein anderes Detail, das mich zum Nachdenken gebracht hat.
Keine der Personen auf dem Foto trägt einen Skihelm. Egal ob erwachsen oder noch in den Jugendskischuhen, denn in meiner Kindheit gab es keine empfohlene Skihelmpflicht. Noch nicht.
Während das für mich heute als erwachsene Person selbstverständlich ist, erschien mir das damals obsolet - um nicht zu sagen uncool. Viele in meinem Umfeld hatten darauf verzichtet. Ich hätte sehr ungern einen getragen. Wenn ich heute in einem Skigebiet unterwegs bin, sind Menschen ohne Skihelm auf der Piste für mich eine echte Seltenheit.
Früher ging ich auch davon aus, dass eine Anreise mit dem Auto in das Skigebiet von damals vollkommen alternativlos sei. Dieses Jahr bin ich in genau dieses Dorf auf dem besagten Foto zum ersten Mal komplett öffentlich angereist.
Für mich persönlich ist es mittlerweile sehr faszinierend zurückzublicken und zu bemerken, wie sehr sich das, was für mich damals normal war, innerhalb weniger Jahre geändert hat.
Kann ich mich eigentlich noch daran erinnern, wie es war, als in meinen Lieblingscafés und -restaurants noch geraucht werden durfte?
…wie kontrovers und intensiv ein Rauchverbot diskutiert wurde?
…wie normal es für mich war, dass der erste Weg nach dem Heimkommen aus einem Café, einem Lokal, einer Bar direkt ins Badezimmer zum Schmutzwäschekorb und in die Dusche geführt hat?
Wie normal und alternativlos erschien mir dieser Zustand damals.
Es sind scheinbar Banalitäten, und doch erzählen sie mir eine unfassbar spannende Geschichte.
Wie rasch können Dinge in Vergessenheit geraten, die mir zu einem früheren Zeitpunkt so vertraut und normal waren?
Kann ich mich noch erinnern, wie die Mariahilfer Straße ohne Begegnungszone ausgesehen hat?
Kann ich mir meine Lieblingsstraße heute ohne die Bäume vorstellen, die dort erst vor kurzem gepflanzt wurden?
Erkenne ich den Karlsplatz auf alten Fotos wieder, als dort kein Teich, sondern ein Parkplatz war?
Es lässt mich auch ein bisschen zuversichtlich in die Zukunft blicken, wenn ich darauf zurückblicke und merke, dass sich solche Veränderungen manchmal unerreichbar anfühlen und manchmal innerhalb kurzer Zeit zur Selbstverständlichkeit werden.
Wie werden zukünftige Generationen später auf unsere Epoche zurückblicken? Wie werden sie jene Handlungen einordnen, die uns heute normal oder noch alternativlos erscheinen?
Möglicherweise werden sie später einmal Überkonsum und die damit einhergehenden Auswirkungen auf unsere eigene Natur als Relikte vergangener Zeiten betrachten können. Was wir jetzt für normal halten, muss es nicht immer bleiben.
Heute trage ich meinen Skihelm übrigens sehr gerne.