Warum wir Hoffnung haben.

Wir sind eine Gruppe junger Menschen aus der Ökologie-Bewegung und haben erlebt, wie unzureichend unsere Gesellschaft der ökologischen Krise begegnet.

Aber wir haben auch gesehen, dass es anders geht:

  • Immer mehr haben zu wollen und nie genug zu sein, zeigt sich, macht uns ohnehin nicht wirklich glücklich.¹

  • So viele Menschen sind motiviert, zum Wohl anderer beizutragen.²

  • Bewusstsein für unsere tiefste Verbundenheit mit dem Ökosystem nimmt zu.³

All das zeigt: Wir Menschen können das! Vor diesem Hintergrund kommen uns die derzeitigen Schwierigkeiten eigentlich ein bisschen unnötig vor. Dir auch?

Die Lösungen sind schon da.

Nicht nur Erfahrung, sondern auch immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass wir Menschen alle Qualitäten haben, die wir brauchen, um eine gute Zukunft zu finden. All das steht längst im Bücherregal der Menschheit. Wir müssen es nur mal lesen. 🤗

Ein Auszug aus dem Bücherregal:

“The people who were happiest, who stayed healthiest as they grew old, and who lived the longest were the people who had the warmest connections with other people.”

– Robert Waldinger, Direktor der Harvard Study of Adult Development

1

Die Wissenschaft, die sich mit Glück befasst, zeigt schon seit Jahrzehnten, dass oft genau das, was uns gut tut, auch der Welt gut tut—wie etwa nichtmaterielle Werte, Sinn im Leben, Natur und soziale Verbindung. In der Psychologie ist ebenso lange bekannt, dass Materialismus tendenziell unglücklich macht. Und die renommierte Harvard study of adult development, die seit 1938 untersucht, was Menschen glücklich macht, kam im Frühling 2023 zu dem Schluss, dass kein Faktor so stark mit Glück zu tun hat, wie… nein, nicht Ausbeutung und Konsum, sondern Beziehungen mit anderen Menschen. Wir nennen das Bewusstsein dafür, was eigentlich unsere Bedürfnisse sind, “Verbindung mit sich selbst.”

  • Dittmar, H., Bond, R., Hurst, M., & Kasser, T. (2014). The relationship between materialism and personal well-being: A meta-analysis. Journal of personality and social psychology, 107(5), 879.

  • Waldinger, R. (2023, February 16). Author talks: The world's longest study of adult development finds the key to happy living. McKinsey & Company. Retrieved April 1, 2023, from https://www.mckinsey.com/featured-insights/mckinsey-on-books/author-talks-the-worlds-longest-study-of-adult-development-finds-the-key-to-happy-living

2

“Der Mensch ist des Menschen Wolf:” egoistisch, asozial und gewalttätig. Diese Idee prägt immer noch unsere Gesellschaft. Doch Jahrzehnte an sozialwissenschaftlicher Forschung und Praxis widerlegen sie. Vielmehr zeigt sich, dass wir eine angeborene Tendenz zu prosozialem, also auf das Wohl anderer bedachtem, Verhalten haben. Geld für andere auszugeben, macht uns glücklicher, als Geld für uns selbst auszugeben. Etwas füreinander zu tun, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, könnte sogar das Fundament menschlicher Interaktionen sein. Das Bewusstsein für unser Potenzial zu heilsamer Interaktion nennen wir “Verbindung miteinander.”

  • Aknin, L. B., Barrington-Leigh, et al. (2013). Prosocial spending and well-being: cross-cultural evidence for a psychological universal. Journal of personality and social psychology, 104(4), 635.

  • Jordan J.J., Hoffmann M., Nowak M.A., Rand D.G. (2016): Uncalculating cooperation is used to signal trustworthiness. PNAS vol.113 no.31.

  • Hare, B. (2017). Survival of the freindliest: homo sapiens evolved via selection for prosociality. Annual review of psychology, vol. 68, issue 1.

3

Etwa 5000 Jahren ist er alt, der Gilgamesch-Epos, und damit der erste Beleg dafür, dass Menschen begannen, sich von der Natur getrennt wahrzunehmen. Fortan war die Natur tot, ein Ding, das nur dazu da war, unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Und auch in der Gutenberg-Bibel heißt es “Macht euch die Erde Untertan.” Nun sind wir dabei, diesen Gedanken, und uns selbst mit ihm, an die Wand des Kollapses zu fahren. Aber es geht auch anders: überall auf der Welt gibt es Kulturen und Menschen, die verstanden haben, dass wir Teil eines Ökosystems sind. Und Studien zeigen, dass uns Zeit in der Natur auch noch glücklich macht. Bewusstsein für diese Inter-Abhängigkeit zwischen uns und der Natur nennen wirVerbindung mit der Welt.”

  • Gascon, M., Triguero-Mas, M., Martínez, D., Dadvand, P., Forns, J., Plasència, A., & Nieuwenhuijsen, M. J. (2015). Mental health benefits of long-term exposure to residential green and blue spaces: a systematic review. International journal of environmental research and public health, 12(4), 4354-4379.

  • Blom, P. (2020). Das grosse Welttheater: von der Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs. Paul Zsolnay Verlag.

  • Oberender, T. (Hrsg.). (2021). Down to Earth: Entwürfe für eine Kultur der Nachhaltigkeit. Spector Books.

  • Puchner, M. (2022). Literature for a Changing Planet. Princeton University Press.

  • Wimmer, M. (Hrsg.). (2022). Für eine neue Agenda der Kulturpolitik. De Gruyter.

“Wir stehen am Ende von 3000 Jahren Kulturgeschichte.”

– Philipp Blom, Historiker und Philosoph

Wenn wir alte Narrative loslassen und stattdessen von diesem Potenzial ausgehen, werden Lösungen möglich, die derzeit nicht einmal bedacht werden. Diese Kreativität brauchen wir, um eine nachhaltige Gesellschaft zu erreichen, die unseren Bedürfnissen entspricht…

PS:

Ein mit unseren drei Verbindungen vergleichbares Schema findet sich beim deutschen Ökonomen und Senior Lecturer am MIT Otto Scharmer als “the three divides” – die drei Trennungen.